
Wie sorge ich für stürmische Zeiten vor?
Laut einer repräsentativen Studie des IHS gaben 36 % der Allgemeinbevölkerung in Österreich an, dass sie unerwartete Ausgaben in einer Höhe von 1.370 € nicht einfach so bewältigen könnten. Somit hat mehr als jede*r dritte Österreicher*in zu wenig Geld auf der Seite, um nicht einkalkulierte Kosten abfedern zu können! 23 % haben – laut Liquiditätsbarometer der Teambank – gar nur weniger als 500 € in Reserve.
Das wiederum hat zur Folge, dass sich Betroffene auch schon für geringe Kosten einen Kredit aufnehmen, Geld leihen oder eine Ratenzahlung vereinbaren müssen. Kann das geliehene Geld nicht schnell zurückgezahlt werden, drohen hohe Zinsen und Mahngebühren, die sich mitunter auf einen beträchtlichen Schuldenberg aufsummieren können.
Doch so weit muss es nicht kommen, denn: Für diese Fälle lässt sich vorsorgen! In diesem Blogbeitrag betrachten wir daher eine wichtige finanzielle Absicherung genauer: Den Regentagetopf.
Dabei klären wir folgende Fragen:
- Was ist eigentlich der Regentagetopf?
- Wie groß sollte der Regentagetopf sein?
- Wie komme ich Schritt für Schritt zu einem gut gefüllten Regentagetopf?
Mein Notgroschen: Der Regentagetopf
Für nicht oder nur schwer planbare Ausgaben (z. B. plötzliche medizinische Kosten, hohe Nachzahlungen, kaputtes Auto, Kosten, die mit Schicksalsschlägen einhergehen) ist der Regentagetopf eine gute Absicherung, um ruhig schlafen zu können. Der Regentagetopf wird manchmal auch als Notgroschen oder finanzielles Polster bezeichnet.
Er sollte so groß sein, dass du deine Lebenshaltungskosten (also deine Ausgaben für den täglichen Bedarf – Miete, Lebensmittel, Transport etc.) drei bis sechs Monate lang damit decken kannst. Der Regentagetopf ist also dafür da, deine Grundbedürfnisse eine Zeit lang zu finanzieren, auch wenn du kein regelmäßiges Einkommen hast.
Du fragst dich, woher die Grundregel „drei bis sechs Monate“ kommt?
Das hat statistische Gründe: Im Schnitt sind Menschen nach einem Jobverlust für etwa diese Zeit auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle. Welchen Betrag du für deinen Notgroschen genau ansparen möchtest, hängt ganz von deinem Lebensstandard, deinen Möglichkeiten und deinem Sicherheitsbedürfnis ab.
Wichtig ist: Das Geld im Regentagetopf ist nur für Notfälle gedacht und sollte nicht den nächsten Urlaub finanzieren.

Schritt für Schritt zum Regentagetopf
Ein finanzielles Polster schafft Sicherheit und ist ein wichtiger Grundstein für finanzielles Wohlergehen. Einen vollen Regentagetopf hat man aber nicht von heute auf morgen. Folgende Fragen helfen bei den ersten Schritten:
- Wie viel Geld benötigst du im Monat, um deine Grundbedürfnisse zu decken? Vergiss dabei auch nicht auf diejenigen Personen, die finanziell von dir abhängig sind.
- Wie groß ist dein Sicherheitsbedürfnis? Wie lange soll das Geld im Regentagetopf reichen?
- Was ist demnach dein Sparziel?
- Wie viel Geld kannst du monatlich sparen, um dir Stück für Stück deinen Regentagetopf aufzufüllen?

Ein paar hilfreiche Tipps!
Laut einer Analyse des Vergleichsportals Durchblicker nutzt ein Drittel der Österreicher*innen für den Notgroschen ganz einfach das Girokonto. Wir empfehlen jedoch für die Lagerung deines Notgroschens ein Sparkonto, also ein Konto, das nur fürs Sparen dient und nicht für tägliches Bezahlen.
Warum? So vermeidest du, dass du versehentlich das Geld, das eigentlich für Notfälle gedacht ist, für dein alltägliches Leben ausgibst. Außerdem gibt es meist – im Gegensatz zum Girokonto – ein paar Prozent Sparzinsen auf deine Einlagen. Das Sparkonto sollte so gestaltet sein, dass du jederzeit auf dein Geld zugreifen und es dir auf dein Girokonto verschieben kannst (man sagt: das Geld ist täglich verfügbar).
Du kannst das Sparen automatisieren, in dem du dir einen Dauerauftrag einrichtest. Der Sparbetrag sollte direkt abgezogen werden, nachdem du dein Gehalt bekommst. Somit dient die erste Ausgabe des Monats dem Befüllen deines Regentagetopfes.
Wenn du den notwendigen Betrag erreicht hast, kannst du den Dauerauftrag kündigen und dich über deine finanzielle Reserve für Notfälle freuen. Du möchtest noch schneller sparen? Nutze deine Sonderzahlungen (13. und 14. Gehalt) für das Aufstocken deines Regentagetopfes.
Hast du schon unseren letzten Blogartikel zum Thema „Geld und Frauen“ gesehen? Dort geht es um finanzielle Abhängigkeit und Ökonomische Gewalt. Schau mal vorbei und bleib informiert.
Euer Team-Geldleben
Quellen: